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6 YOGA-BEGRIFFE die du kennen solltest

“Yoga ist die Weisheit im Handeln.”

Yoga ist nicht nur eine der traditionsreichsten Übungslehren überhaupt, sondern momentan auch eine der “Trendsportarten” schlechthin. Stars und Sternchen klemmen sich die Yoga-Matte unter den Arm, Yoga-Festivals sprießen aus dem Boden und gefühlt täglich entstehen neue Yoga-Arten. In Zeiten des ewigen Stresses, der Großstädte, des Lärms und der Unruhe, hilft uns Yoga, zu entschleunigen, zur Ruhe zu kommen und zu uns selbst zu finden.

Doch was steckt eigentlich dahinter? Was ist Yoga genau? Bzw. was war es?

Ich führe dich heute in die 5 wichtigsten Begriffe des Yoga ein! Begonnen wird aber mit einer kleinen Geschichtseinheit, denn unter dem modernen Yoga werden oft nur die Körperübungen oder eine Lebenseinstellung verstanden – diese Assoziation hat meist wenig mit der viel komplexeren traditionellen Lehre zu tun.

Was ist YOGA ?

योगyoga; yuga ‚Joch‘, yuj f

Yoga ist eine Jahrtausende alte Lehre aus Indien – wohl eine der ältesten noch heute praktizierten Lehren überhaupt. Sie verbindet verschiedene körperliche und geistige Übungen. Das höchste Ziel ist die Selbsterkenntnis – YOGA beschreibt den Weg dahin.

Die genauen Anfänge sind unbekannt, jedoch weiß man, dass die Meditation aus der Auseinandersetzung der Rishis (Seher, Meister) mit alltäglichen Fragen entstand. Diese fanden in der Meditation die Tiefe der Ruhe und des Seins.

Das aus dem Sanskrit stammende Wort YOGA beschrieb ursprünglich “anjochen, anspannen, zusammenbinden, anschirren”. Im Laufe der Zeit wurde daraus “Vereinigung, Integration, zwei Dinge zusammenführen ” und schließlich “den Geist bündeln”.

Yoga ist eine der sechs klassischen Schulen (Darshanas) der indischen Philosophie – heute gibt es sehr unterschiedliche Arten und Ausübung von Yoga, die alle eine eigene Dynamik entwickelt haben.

Die Handelswege und buddhistischen Missionare brachten im 18ten und 19ten Jahrhundert die indischen Lehren in den Westen. Hier wurden sie weitgehend von ihrem religiösen Hintergrund getrennt. Die Praxis – meditativ oder körperbezogen – steht hier oft im Vordergrund, sowie der Ausdruck einer Lebenseinstellung. Doch auch der eigentliche Hintergrund des Yoga wird wieder wichtiger und präsent.

Warum schreibe ich darüber?

Meine ersten Yoga-Stunden habe ich schon als Kind gehabt. Seit dem habe ich mich durchgehend mal mehr mal weniger der Yoga-Praxis hingegeben – aber nie den Bezug dazu verloren. Mein großes Interesse für die indische Kultur und Lehren haben mich immer wieder zurück zum Yoga und der Auseinandersetzung mit Ayurveda geführt.

Vor allem während meinem Diplom hat mir Yoga neue Kraft gegeben und geholfen mit dem Stress und den vielen Fragezeichen in meinem Kopf umzugehen.

“Yoga ist die Bezwingung des eigenwilligen ungestümen Geistes.”

1. Asanas

YOGAAsana ist der wohl am häufigsten mit Yoga assoziierte Begriff. Er beschreibt ursprünglich “sitzen”, „ruhende Stellung“ beziehungsweise den Grund, auf dem man sitzt. Heute meint man damit eine “Körperstellung” oder “Yoga-Haltung”.

“Die Sitzhaltung soll fest und angenehm sein.” Patanjali: Yogasutra 2.46

Die Übungen werden über einen längeren Zeitraum angehalten. Obwohl Asanas statisch anmuten, besitzen sie die Kraft der stetigen Bewegtheit. Sie erlauben uns, Körper und Geist in Einklang zu bringen. Je nach Asana sind sie kräftigend, entspannend und dehnend. 

Zwar steht der Körper bei diesen Übungen im Fokus, doch durch das bewusste Hineingehen, die Atmung, das Halten und Lösen der Übung, werden Stabilität und Wohlbefinden verbunden. Die Gedanken kommen zur Ruhe – Entspannung macht sich breit.

2. Vinyasa

Dieser Begriff beschreibt eine fortlaufende Bewegung, die verschiedene Asanas zu einem Flow verbindet. Es entsteht eine flüssige Ausübung der Asanas – eine Bewegungsmeditation in Verbindung mit Pranamaya – der Atmung.
Die Bewegungen sind mit der Atmung synchronisiert. Auch die Madras (energielenkende Handhaltungen) spielen eine wesentliche Rolle.
Es gibt kein Urteil über die Wertigkeit von Übungs-Übergängen. Körper und Gedanken sind in einem Fluss.

3. Pranayama

Neben den Asanas nimmt die Pranamaxa-Praxis einen sehr hohen Stellenwert in der Yoga-Lehre ein.

Das Sanskrit Wort “Pranamaya” beschreibt die Zusammenführung von Geist und Körper durch Atemübungen.
Prana = Lebensenergie. Ayama = kontrollieren / erweitern.
Unter Pranamaya versteht man also die bewusste Lenkung der Atmung bzw. der Lebensenergie.

Durch das Ersetzen der unbewussten Atemvorgänge durch bewusstes Atmen, werden auch das eigene Bewusstwerden und Bewusstsein gestärkt.

Es folgen eine tiefe Entspannung, eine Verbesserung aller Körperfunktionen und der Zugang zum eigenen Geist.

4. Savasana

śavāsana zu शव, śava “Leichnam” und आसन, āsana “Sitz, Haltung” – beschreibt die “Leichenstellung” oder Ruhestellung und ist in vielen Yoga-Praxen die Anfangs- als auch Endpose.

Am Rücken auf dem Boden liegen – entspannen. Es scheint eine einfache Übung zu sein, und doch ist es wahrscheinlich eine der schwersten Asanas überhaupt.

Ziel ist es die Atmung bewusst wahrzunehmen, ohne sie zu beeinflussen und nach und nach jeden Körperteil, jeden Muskel zu entspannen – “die ganze Spannung aus Körper und Geist weichen zu lassen“.

Neben der körperlichen Entspannung steht auch die geistige Entspannung im Vordergrund und ist von meditativer Qualität.

5. Yogische Ernährung

Wer Körper und Geist Gutes tun möchte, führt ihnen auch nur Gutes zu.

Traditionell ernähren sich Yogis vegetarisch – oft auch vegan und haben ein großes Bewusstsein für ihre Nahrungsmittel und deren Herkunft. Ganz generell möchte eine yogische Ernährung zu mehr Energie und geistiger Wachheit führen. Sie ist vollwertig, gesund, einfach zuzubereiten und schmackhaft.

Die yogische Ernährung wird in drei Kategorien geteilt – sattwig, rajasig und tamasig.

Tamasige Nahrung – alles was deinen Körper vergiftet, Energien lahmlegt, den Verstand träge macht – sollte gemieden werden.
Überreife Nahrungsmittel. Fleisch. Geflügel. Fisch. Zwiebeln. Knoblauch. Tabak. Alkohol. Drogen und Medikamente – aber auch zu viel Nahrung.

Rajasige Nahrung – beschreibt alle Lebensmittel, die Geist und Emotionen unruhig oder schwer kontrollierbar machen. Diese sollten auf ein Minimum reduziert werden.
Kaffee. Schwarzer Tee. Scharfe Gewürze (Cayenne-Pfeffer. Chilli). Saures und Bitteres. Weißer Zucker. Weißmehl … Aber auch hastiges und unbewusstes Essen wird als rajasig beschrieben.

Sattwige Nahrung – diese Nahrungsmittel tun Körper und Geist Gutes. Sie bringen neue Energie und Nährstoffe mit – sie sind die wichtigsten Nahrungsmittel für Yogis.

Auch von ihnen sollte aber nicht zu viel genossen werden – ein zu voller Bauch ist für das Wohlbefinden und die Yoga-Praxis unvorteilhaft.

6. Meditation

 “Das Festhalten des Bewusstseins in der Leere des Raumes ist Konzentration”. Pantanjali

Meditation ist ein weiterer, sehr wichtiger Bestandteil der Yogaphilosophie – Konzentration wiederum ist ein wichtiger Bestandteil der Meditation.

Yoga möchte eine Einheit von Seele, Geist und Körper bilden. Dieser Einklang wird vor allem in der Meditation erreicht. Der Zustand der Meditation ist schwer zu erklären. Die Augen werden geschlossen. Die Gedanken werden zur Ruhe gebracht. Das Bewusstsein wird nach Innen gelenkt. Die Umgebung wird ausgeblendet. Man öffnet sich bewusst für sein höheres Selbst.

Es gibt nicht eine Form der Meditation – sie ist individuell. Ganz generell hilft es anfangs die Meditations-Praxis immer zu selber Zeit und an selbigem Ort zu praktizieren. Ziel ist das Erreichen ewiger Seeligkeit.
Durch die Verbindung mit unserem Ich fällt der Fokus auf ein positives Denken und eine lebensbejahende Weltanschauung.

“Yoga ist Einssein mit dem Selbst.”

Bist du ein Yogī (योगी) oder eine Yoginī (योगिनी) ?

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