Carob Porridge. Ca-was? Cacao? nein CaROB! Eine nachhaltigere Alternative.

Gestern waren es noch Tau und Nebelschwaden, die an meinem Fenster hoch geklettert sind. Heute waren es schon die ersten Schneeflocken, die gemütlich hinab schwebten. Die Dunstschwaden vom Porridge jedoch zog es nach oben, entgegen dem Schnee. Also saß ich da, beobachte das Schauspiel von warm und kalt. Und genoss.

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Genießen. Das lässt sich, finde ich, im Winter besonders gut. Während ich im Sommer oft nur Salatblätter und Gemüse mit verschiedenen Ölen und Essig beträufle, wächst mit abfallender Temperatur mein Bedürfnis nach Wärme und Gemütlichkeit. Das gilt auch für den Morgen.
An Sommertagen stehe ich mit dem ersten Läuten des Weckers kerzengerade und bin 20 Minuten später bei der Tür hinaus. Nicht so heute. Da ist es ein wohliges Umdrehen, noch mal drehen und die Decke zur Nasenspitze ziehen, bevor ich doch eine Zehe in die Kälte wage und ja – meine Wohnung ist im Winter verdammt kalt. Den ersten Kälteschock überwunden, steuere ich dann mit einer eine Tasse Tee oder Kaffee und einem warmen Frühstück entgegen.

Dieses Frühstück war eigentlich gar nicht dafür gedacht, am Blog zu landen, aber als ich den Rauch aufsteigen sah, und auf einmal so eine Vorfreude auf diese Schüssel Köstlichkeit spürte, dachte ich mir ich sollte diese Freude wohl mit euch teilen.

Ca- was? CaROB! Also doch nicht Ca-CAO?

Man könnte meinen, es sei ein Schokoladenporridge, den ich euch präsentiere, schmeckt auch fast so, tatsächlich handelt es sich aber um Carob.
Ich habe Carob bereits in meiner Kindheit kennengelernt und in der letzten Zeit wieder für mich entdeckt. Kennst du die Bäume an denen bananen-förmige schwarze trockene Dinger hängen? Das ist der Johannisbrotbaum, aus dessen Früchten eben dieses Carob gewonnen wird.
Dafür werden die Früchte gereinigt, aufgebrochen und zerkleinert, das Fruchtfleisch getrocknet, geröstet und dann gemahlen. Das Ergebnis ist ein feines Pulver, das im Geschmack Kakao zwar sehr ähnelt, aber etwas feiner, süßlicher fast schon karamellig ist.

Grundsätzlich bietet sich Carob überall da zur Verwendung an, wo man sonst Kakaopulver verwenden würde. Ich verwende ihn nicht nur wegen des feinen Geschmacks, sondern auch, weil es die regionale und somit nachhaltigere Alternative ist. Da es ihn fast nur in Reformhäusern zu finden gibt, ist es auch meist Bio-qualität. Unverpackt habe ich ihn bisher noch nicht entdeckt.

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Neben dem angenehmen Geschmack hat Carob noch andere besondere Eigenschaften. Man kann ihn  getrost am Abend als heiße Schoko trinken, denn er enthält anders als Kakao keine aufputschenden Stoffe wie Koffein. Zudem hat er kaum Natrium und Fett, dafür aber einen hohen Anteil an Ballaststoffen und natürlichen Zucker mit vergleichsweise wenig Kalorien. Perfekt fürs Frühstück also – und das Rezept dazu kommt jetzt:

Carob Porridge
Prep time:
Cook time:
Total time:
Serves: 1
Ingredients
  • 1 große Dattel
  • 1 Tasse pflanzliche Milch
  • 1 großer TL Carobpulver (BIO-Qualität)
  • 1 Messerspitze gemahlene Vanille oder Zimt
  • 1 kleine Tasse Haferflocken oder Hirseflocken
  • 1 kleiner Apfel
  • Kokosöl
Instructions
  1. Die Dattel entsteinen und fein hacken.
  2. Die Getreideflocken in einem kleinen Topf mit etwas Kokosöl, den Dattelstückenn und Gewürzen anrösten, dann mit der Milch aufgießen.
  3. Carobpulver unterrühren und auf kleiner Flamme 10 min köcheln lassen. Nach Bedarf immer wieder etwas Milch hinzufügen.
  4. Inzwischen den Apfel waschen und in feine Scheiben schneiden.
  5. Den Porridge zugedeckt 3–4 Min. ziehen lassen.
  6. Währenddessen den Apfel mit Kokosöl und Zimt anbraten.
  7. Den Porridge in eine Schüssel geben, mit Äpfeln und Gewürzen (eventuell auch Sirup) verfeinern und genießen.

 

Kanntest du Carob schon? Was stellst du so damit an? Ich bin gespannt.

Der Teller und viele andere Keramik Stücke auf meinem Instagram Feed sind übrigens von Kim Verbeke, einer wunderbaren Keramik Designerin aus Belgien. Ich liebe die einfachen Formen und zu wissen, dass sie jedes Stück selbst und mit viel Liebe macht! 🙂

 

4 Comments

  • Oh cool, das wusste ich alles gar nicht. Wird dann aus den Früchten Carob und direk Johannisbrotkernmehl gemacht oder wie funktioniert das?

    Liebst,
    Ulrike

    • Die Früchte haben zum einen Kerne zum anderen das Fruchtfleisch.
      Aud den Kernen wird das bekanntere Johannisbrotkernmehl gewonnen, das relativ geschmacksneutral ist. Verwendet wird es vor allem zum Verdicken von Soßen aber auch zum Backen & Co.
      Das Carobpulver wiederum, wird wie im Artikel beschrieben, aus dem Fruchtfleisch gewonnen und hat einen sehr eigenen süßen Geschmack. 🙂
      Hoffe ich konnte helfen!

  • Liebe Amina,

    Carob kannte ich in der Tat bereits und schätze es wegen seiner leicht herben Note vor allem in Backwerken sehr. Ich hatte mir bisher nur noch gar nicht bewusst gemacht, dass es die nachhaltigere Alternative zu Kakao ist! Dumme Frage: Dann wachsen die Johannisbrotbäume auch in unseren Breiten? Dann wäre es ja wirklich eine Überlegung, Carob etwas mehr in die Ernährung anstelle von Kakao zu integrieren (auch, wenn wir den bio und unverpackt kaufen – gesundes Gleichgewicht und so).

    Danke dir übrigens auch für den Geschirr-Hinweis – auf der Suche nach schönen Stücke bin ich da immer. 🙂

    Liebe Grüße
    Jenni

    • Liebe Jenni,

      Ich finde auch, dass der Geschmack von Carob wirklich etwas ganz Besonderes ist.
      Gar keine dumme Frage! Die Johannisbrotbäume wachsen vor allem im Mittelmeerraum und in Teilen Vorderasiens.
      Natürlich kommt es auch hier auf den Anbau und Handel an, wie nachhaltig das ist.
      Unverpackt habe ich Carob leider noch nicht gefunden -> Marktlücke!
      Ich denke Kakao ganz dadurch zu ersetzen ist – vor allem wenn man solchen wie du kauft – nicht nötig, aber schon alleine von den Nährwerten her ist es spannend, die beiden abzuwechseln.

      Bitte gerne. Kim ist wirklich eine großartige Frau die das mit ganz viel Leidenschaft macht. Sie eröffnet auch bald einen Online-Shop 🙂

      Allerliebst,
      Amina

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