Es ist so unglaublich einfach, Dinge zu vergessen, die nicht direkt für uns sichtbar oder greifbar sind.
Wasser, eine der wichtigsten Ressourcen auf diesem Planeten überhaupt, sehen wir im Meer, in Seen, in Flüssen, im Boden, im Regen, In Pflanzen, im Gemüse…. aber indirekt auch in vielen Dingen die wir täglich im Gebrauch haben. Im Laptop, im Buch und in deiner Jeans!
Uns wird früh gelehrt, sorgsam mit Wasser umzugehen: kurz duschen, den Hahn nicht laufen lassen. Nicht umsonst gibt es auch eine kleine und große Spültaste. Doch Bewusstsein für das Wasser das in jedem Gegenstand steckt, das lehrt man uns nicht. Dabei hat es sogar einen Namen: „Virtueller Wasserverbrauch“.
Dieses Wort beschreibt den versteckten Wasserverbrauch, der bei der Produktion von Konsumgütern oder Lebensmitteln anfällt.
time to stop pretending
1kg Fleisch verbraucht absurde 16.000l Wasser, bis es auf dem Teller landet. Ein Paar herkömmliche Jeans rund 11.000l. Im Fall der Jeans wird Wasser beim Anbau und Bewässerung der Baumwolle verbraucht, später beim Reinigen der Fasern und dann beim Färben und Veredeln. Aber auch der Transport verbraucht Wasser. Verrückt, oder?
Stelle dir mal ca 55 Badewannen voll Wasser vor. Ungefähr diese Menge an Wasser steckt also in deiner Jeans – um meine Frage aus dem Titel zu beantworten.
Warum dich das interessieren sollte?
Weil die Textilindustrie enorme Auswirkungen auf unsere Umwelt hat, durch den soeben beschriebenen Wasserverbrauch, aber auch durch Pestizide und Chemikalien. (Mehr dazu hier). Zudem werden laut Schätzungen rund 15% der Materialien als Schnittreste einfach weggeworfen.
Ein junges dänisches Label, das Denim Project, fragt:
going nowhere, fast?
Warum ins Nichts spazieren, schnell? – und stellt die Jeans-Herstellung auf den Kopf.
Das „Denim Project“ hat ein klares Ziel! Das ressourcen-schonendste Jeans-Label der Welt zu werden! Dafür haben sie ein ein Verfahren entwickelt, mit dem aus alten Jeansstoffen ein Neuer hergestellt werden kann. Das Material benötigt lediglich 2% neues Rohmaterial, um den Ansprüchen der Designer und Trägerinnen gerecht zu werden. Auf diese Weise können die 11.000l Wasser pro Jeans fast gänzlich gespart werden.
Denim - the only fabric that becomes more cool when in use.
Die Designs sind von vergangenen Moden inspiriert und bewusst nur in den Farben schwarz, blau und grün gehalten. Auch wird auf das „Auswaschen“ der Jean verzichtet. Wozu vorzugeben, dass etwas ganz neues schon getragen wurde?
Ich finde die Designs cool, ziemlich cool ist aber auch Jesper Kejser, der Kopf des Projekts. Lernt ihn am Besten im Kickstarter Video selbst kennen!
I can’t control my laughter when you are so sincere
Was ich mag, ist der freche Ton, der in jedem einzelnen Satz mitschwingt. Es ist die freundliche Provokation, die mir so gefällt, und die mich gleichzeitig auch zum Nachdenken anregt. Ohne den Zeigefinger vorzuhalten, sondern mit dem Mittelfinger auf das Schlechte zeigend 😉
Die Produktion der ersten Kollektion soll im Vergleich zu einer herkömmlichen Kollektion ganze 183.000.000l Wasser sparen.
Unterstützt werden kann das Projekt auf Kickstarter!!!!
Das ganze Lookbook zur ersten Kollektion gibt es hier.
Unterstützer der Kampagne können entweder ihr eigenes Kleidungsstück erstehen, oder aber die Sprüche als Design, um eigenen Shirts zu bedrucken und somit ressourcen-schonend aus Altem Neues zu machen. Finde ich top. Werde ich tun! 🙂