DIY: Das "Jetzt macht sie auch noch ihr Deo selber" Rezept
Es ist soweit. Ich bin an einem Punkt angekommen, an dem ich mir einen Mix aus Mineralwasser, Natron und gehackten Kräutern oder Blumen unter die Achseln sprühe und mich tatsächlich wohl dabei fühle. Nicht, weil ich gerade DEM Trend der Weltretter (namentlich Zero-Waste) Folge leiste, sondern weil ich damit gleichzeitig gut riechen, meinem Körper und der Umwelt etwas Gutes tun und Geld sparen kann.
Wer nun denkt, ich würde wie ein wandelnder Lavendel-Strauch oder Mojito Cocktail riechend durch die Straßen ziehen, hat sich geirrt. Ich habe zwei “Zero-Waste-Deo” Rezepte ausprobiert und auf die Hardcore-Probe gestellt: Stressige Konferenz in Äthiopien – 1 Anwendung – 12h Arbeit – Test bestanden!
Facebook kennt mich gut, fast schon zu gut, und hat mir die Veranstaltung “Workshop: DIY Deo without borders.” vorgeschlagen. Der “Workshop” alleine hätte wohl nicht gereicht, um mich zur Veranstaltung zu locken, aber das “without borders” – “ohne Grenzen” hat meine Neugierde geweckt – zu Recht.
RiverJump!3 Nations- 1 Nature ist eine Initiative die 2012 von einer Gruppe junger Menschen in der “Bratislava-Brno-Vienna”-Region gegründet wurde. Das Ziel: Junge Leute aus Tschechien, der Slowakei und Österreich zusammen zu bringen um gemeinsam über soziale Grenzen und Flüsse zu springen. River Jump informiert über das gefährdete Morava-Diye Au-Gebiet (mehr Info dazu hier), die Möglichkeiten eines nachhaltigen Lebensstils und Jugend-Engagements.
Auch der Workshop hat mehrere Nationalitäten an einem Tisch im Schikaneder zusammengebracht um gemeinsam zu lernen, wie man aus lebensmittelechten Zutaten Deos herstellen kann -> Die Rezepte findest du am Ende des Beitrags!
Warum du dein Deo selber machen solltest?
Frisch und dufte wollen wir alle sein. Das resultiert in geschätzten 450 Deo-Anwendungen im Jahr. Einmal in der Früh und dann vielleicht noch einmal auffrischen nach dem Sport oder Ähnlichem – frei nach dem Motto “Viel hilft viel”. Aber wusstest du, dass in den meisten Deos Aluminiumsalze zu finden sind? Die verstopfen nicht nur die Poren, sondern dringen auch in die Haut ein und können laut Forschungen langfristig krebserregend wirken und Alzheimer unterstützen – Viel schadet viel!
Sich dem Druck der Konsumenten beugend, verbannen nun zwar viele Firmen die Aluminiumsalze aus dem Deo, ersetzten sie aber oft durch Alkohol und schwer auszusprechende Substanzen (Parabene, Propylenglycol, Triclosan, Phtalate, Farbstoffe, chemische Duftstoffe u.v.m.) deren Wirkungen noch nicht bekannt sind. Selbst “Bio” und “Natur” ist nicht immer über den Weg zu trauen – auch wenn es einige gute Marken gibt, werden die Begriffe missbraucht. Dann wäre da auch noch der Müll zu nennen, den die 5-6 Deos im Jahr produzieren (So viele waren es früher bei mir).
Die Lösung?
Vertrauenswürdige Naturkosmetik – oder noch besser: selber machen!
Wovon wir in unserer westlichen Gesellschaft so panische Angst haben ist die Entwicklung von unangenehmen Geruch. Dieser entsteht durch Bakterien die sich bei Schweiß besser vermehren können. Während viele Deos das Problem lösen, in dem sie einfach die Poren verstopfen und den Schweiß stoppen, haben Natron und Salz eine natürliche PH-Wert verändernde Wirkung, die den Bakterien schlicht nicht erlaubt sich zu vermehren. So einfach kann es sein – und genau so einfach sind auch die Rezepte!
DIY Deo
- 100 ml Mineralwasser
- 1 Teelöffel Natron oder Salz
- Kräuter & Gewürze: Minze, Zitronen Verben, Kamille, Rose, Lavendel, Salbei,…
- Früchte & Gemüse: Schale von.. 1/2 Zitrone, Grapefruit, Orange, Limo, Apfel, Gurke,…
- Teebeutel
- Sprühflasche
- Gib alle Zutaten in ein Mixgefäß.
- Mixe alles gut durch und lasse es einige Minuten ziehen.
- Leere die Flüssigkeit durch den Teebeutel in die Flasche.
- Gut verschließen und gut riechen.
- 30g Natron
- getrocknete Kräuter oder Blumen nach Lust (Lavendel, Rose, … )
- Alles in einen kleinen Mixbehälter geben.
- Mixen durch ein feines Sieb sieben und in kleine Gläser füllen.
- Verschließen und gut riechen.
Ich gebe es zu. Ich war selber sehr skeptisch, ob das wirklich funktionieren kann, aber nach dem oben beschriebenen Äthiopien Test sind wirklich alle Fragezeichen verschwunden.
Stattdessen setze ich eine Rufzeichen darunter, denn durch das “selber-machen” vom Deo kann ich nicht nur bestimmen, welche Konsistenz und welchen Geruch es haben soll, sondern auch Müll und Geld sparen.
Und? Kaufst du noch oder mixt du schon?
19 Comments
-
-
Cine
Ich mixe immer Natron mit Kokosöl und Maisstärke und bin sehr happy damit. Ist dann etwas praktischer in der Handhabung als das reine Pulver. Könnte man auch noch mit Kräutern oder ätherischem Öl aufpeppen – dazu war ich bis jetzt immer zu faul. Jetzt hast du mich aber motiviert das mal zu probieren 😉
-
Hallo Amina!
Bin gerade auf deinen Blog gestoßen und hab mich direkt verliebt 🙂
Das Rezept für das Puder Deo werde ich direkt testen. Im Moment hab ich ein selbstgemachtes Spray in Benutzung.
Das ist genau mein Thema!
Auf meinem Blog http://www.purehabits,de schreibe ich über DIY Körperpflege. Auch mir liegt vor allem der Schutz der Umwelt und die
gesunde Pflege meines Körpers am Herzen.
Weiter so! L.G. aus Hamburg! Katharina -
Sarah
Hallo Amina,
Ich habe das Rezept direkt ausprobiert (Spray), leider ist es wahrlich alles andere als ansehnlich, es ist ganz dunkelbrauen (ist dann ja auch auf der Haut so). Weißt du, warum das so ist? Kann ich das irgendwie umgehen?
(Habe Minze, Limette und Salbei drin). Riechen tut es wunderbar.
Und noch eine Frage: Gibt es Untersuchungen zu Natron? Nicht dass die einen Schadstoffe mit einem anderen substituiert werden.Herzliche Grüße.
-
Benja
Seit ein paar Monaten verwende ich ein selbstgemachtes Deo nach dem Rezept von veganindustries (https://youtu.be/QZ6JfnCNuBk) und ich liebe es 🙂
Ich hatte den ersten Sommer seit Jahren ohne juckende Achseln. Da hatte ich lange Probleme weil ich stark schwitzte. Auch das ist nun ziemlich zurück gegangen. -
Hallo Amina,
ich verwende auch schon seit Jahren mit Begeisterung ein Deo auf Natron-Basis. Meines ist allerdings weder Spray noch Puder sondern eine Creme (außer Natron sind noch Maisstärke und Kokosöl drin). Wenn ich Lust und Laune habe, kommen noch ätherische Öle rein, aber am liebsten mag ich es fast ganz ohne Duft.
Dein Puder-Deo interessiert mich jetzt aber auch: Einziger kleiner Nachteil beim Creme-Deo ist nämlich, finde ich, das exotische Öl und, dass es bei übermäßigem Auftrag Fettflecken auf der Kleidung verursachen kann…
Das beste: Das “Natur-Deo” wirkt BESSER als jedes andere Deo, das ich bisher probiert habe! Ich freu mich immer so, wenn die “guten Alternativen” keine Kompromisse sind, sondern sogar besser funktionieren als herkömmliche Produkte! Ich find’s schön, dass der Trend gerade überall zum selbstgemachten Deo zu gehen scheint 🙂
Liebe Grüße,
Elisabeth -
Alexandra
Hallo Amina,
bin gerdae auf deinen Blog gestossen und finde ihn unheimlich inspirierend!
Und mit der Überschrift zu diesem Artikel hattest du mich sofort!
Mit einem selbstgemachten Deo liebäugel ich schon lange und ist mit diesem einfachen Rezept jetzt ziemlich weit oben auf der To-Do Liste gelandet.
Mach weiter so,
Liebst, Alexandra -
Wie cool ist das denn? Ich liebe neue Experimente und bin da immer gleich voll begeistert und ganz dabei. 😀
Tolle Idee, dein Blog ist überhaupt super: informativ, schöne Bilder und gute Ideen!
Liebe Grüße, Natascha von SJMB ♡
Kim
Liebe Amina, ich bin gespannt! Ich habe 2 verschiedene Deos von Langsamer Leben (https://langsamerleben.wordpress.com/2013/10/10/festes-deo-selber-machen/) ausprobiert aber beide sind meist nach den ersten Anwendungen enttäuscht im Müll gelandet. Meine Mitbewohnerin ist auch dabei sich einfach Natron unter die Arme zu schmieren. Da ist deine Version mit ein wenig Duft doch gleich charmanter… I’ll def try 🙂