How to: Sprossen ziehen
Jedes Jahr wenn der Frühling naht und Sonnenstrahlen meine Nasenspitze kitzeln, habe ich das Gefühl neu zu erwachen. Ich sprühe dann vor Energie und tanze früh Morgens im Pyjama zu Happy Songs durch die Wohnung (siehe Instagram Stories).
Es mag ein komischer Vergleich sein, aber es geht mir wie wie Sprossen – denn wenn Keimsaaten und Körner in Wasser eingeweicht werden und zu wachsen beginnen, werden aus den “schlafenden” Körnern wahre Kraftwerke …
Lange dachte ich es sei viel zu aufwändig und kompliziert selbst Sprossen zu ziehen – und das kommt von jemanden der seine Nussmilch und KarottenCracker selber macht. Vor ein paar Wochen habe ich das Sprossenglas aber endlich aus seinem Winterschlaf geholt und entdeckt, wie einfach und schön es ist.
Darum gibt es heute für euch eine einfache Schritt für Schritt Anleitung zum Sprossen ziehen.
Es hat schon fast Suchtcharacter, vielleicht auch einfach eine ganz besondere Faszination, trockene Samen in ein Glas zu geben, sie mit Wasser zu übergießen und ihnen sprichwörtlich beim Wachsen zuzusehen.
Sprossen gibt es zwar auch schon fertig gekeimt im Bioladen, aber sind wir uns mal ehrlich – tagelang halbfeucht in einem Plastiksack gelagert kann ich den Schimmel und die Bakterien förmlich spüren. Mit “Vitalität” und “Frische” hat das für mich nicht mehr viel zu tun … ganz abgesehen vom unnötigen Plastik rundherum.
Warum du Sprossen ziehen solltest.
Sprossen sind wahre Kraftprotze voll gepackt mit Vitaminen, Nährstoffen und Energie. Sie können zu jeder Jahreszeit auf kleinstem Raum gezogen werden und machen aus dir einen Microgärtner. Für mich ausschlaggebend ist auch das “einfach mal wieder etwas anderes” ist. Ein anderer Geschmack, eine neue Konsistenz, neue Verwendungsmöglichkeiten.
Woraus kann ich Sprossen ziehen?
Fast alle Körner, Samen und Bohnen können gekeimt werden. Da wären die üblichen Verdächtigen wie Alfalfa und Mung Bohnen. Aber auch Radieschen, Linsen, Senfkörner, Sojabohnen, Brokkolisamen, Beetesamen können gekeimt werden, um nur ein paar zu nennen.
Immer auf der sicheren Seite bist du mit fertigen Keimmixen (z.B. von Sonnentor). Hier kannst du sicher sein, dass sie frei von Chemie, Pestiziden etc sind.
Einziges Problem: Ganz verpackungsfrei habe ich sie noch nicht gefunden.
Du kannst entweder nur eine Sorte nehmen nach Lust und Laune mischen. Werde einfach kreativ 🙂
How to: Sprossen ziehen.
Du brauchst:
- ein geeignetes Keimgefäss
- ein Abtropf-Gestell
- Wasser
- Keimsaaten
Zwar gibt es mitllerweile allerlei Keimgeräte & Co, die dir das Denken, Abspülen und Wässern abnehmen, aber ich finde das gute alte Keimglas doch die sympathischere Variante. Wem auch das zu sophisticated ist, der kann auch ein großes Marmeladeglas nehmen, Löcher in den Deckel bohren und es umgekehrt in eine Schüssel legen – das wäre die DIY Variante 😉
Schritt 1:
Gib eine kleine Handvoll Samen in das Glas und bedecke sie mit reichlich Wasser. Lasse sie für zumindest 12h einweichen – am einfachsten über Nacht.
Schritt 2:
Gieße am nächsten Morgen das Wasser aus. Spüle die Samen einmal gut durch und leere das Wasser noch mal gut aus. Stelle das Glas verkehrt in die Schale und lasse das Schauspiel beginnen.
Schritt 3:
Spüle die Sprossen je morgens und abends kurz durch. Sie brauchen Luft und Feuchtigkeit, um zu keimen. Durch das Spülen bekommen sie genug Wasser, dürfen aber nicht darin liegen um nicht zu schimmeln.
Je nach Sorte variiert die Keimzeit zwischen 2 und 8 Tagen. Man kann sie schon genießen, wenn sich die Sprossen gerade erst bilden, oder aber sich in Geduld üben, und sie länger im Glas lassen. Dann bilden sich kleine Blätter und Pflänzchen – sogenannte “Bay Greens” – ebenfalls essbar und sehr nahrhaft sind.
Schritt 4:
Nimm die Sprossen aus dem Glas, spüle sie ein letztes Mal durch und lasse sie abtropfen. Am Besten genießt du sie frisch. Im Kühlschrank lassen sie sich in einer Schale oder einem Glas bis zu einer Woche aufbewahren.
Und wie esse ich Sprossen?
Je nach der Sorte machen sich Sprossen besonders gut
- auf Salat
- in Smoothies
- auf Getreide
- auf herzhaften Gemüsegerichten
- zur Dekoration
- oder einfach pur …
Viel Spaß beim Nachmachen und genießen. Noch mehr Bilder und die Anleitung in Englisch findest du in dieser StellerStory.
4 Comments
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Juchuu! 😀 Der Sprossenziehen-Beitrag ist da! Hab mich ja schon bei Instagram darauf gefreut! (Komme leider jetzt erst zum Lesen.)
Erstmal: Deine Fotos sind unglaublich toll, Hut ab! Man merkt dir richtig das Auge für Ästhetik an. Aber das beginnt ja schon beim Blog-Design, das ich noch immer toll finde!
Ich werde das auf jeden Fall bald ausprobieren! Hättest du denn einen kleinen Tipp für mich? Ich mag am liebsten eher zarte Sprossen, die Richtung “süß” oder auch scharf gehen. Den Geschmack von Alfalfa finde ich beispielsweise nicht so toll. Hast du eine Idee, was da für mich gut in Frage kommt? Würde mich freuen! Habe noch fast nichts von dem probiert, was du aufgezählt hast. 🙂Liebe Grüße,
Laurel
Jenni
Liebe Amina,
ich bin auch ein riesiger Fan vom Sprossenziehen und wollte eigentlich schon seit einer Ewigkeit mal so ein Tutorial, wie du es hier präsentierst, fertiggestellt haben. Aber so ist das irgendwie, wenn man so viele Ideen im Kopf hat – irgendwas schiebt sich immer nach hinten… 😉
Deine Ausführungen über die Vorteile des Sprossenziehens kann ich allesamt nur unterschreiben (meine liebsten sind übrigens Mungobohnensprossen) – aber was ich dich jetzt unbedingt fragen muss: Wo bekomme ich diese wunderschönen Sprossengläser her? Ich habe schon fast ein schlechtes Gewissen, dass ich dich immer nach der Herkunft deiner Materialien frage, aber ich würde so gerne mein altes, quietschgrün bestücktes Glas gegen eine hübschere Alternative austauschen.,.. 🙂
Liebe Grüße
Jenni