Wenn wir im Fluss sind, atmen wir Wunder. Wasser. Yoga. Namasté. Am See.
Die Ellbogen und Unterarme auf der Matte. Die Finger verschränken sich, bilden ein Gitter, eine Verbindung die mich halten soll. Mein Kopf berührt den Boden. Ganz sanft. Körper über Kopf. Ich stehe. Verkehrt herum. Die Welt steht am Kopf. Ich auch. Und fühle mich wohl …
Noch heute erinnere ich mich an meinen ersten Kopfstand. Irgendwann im Alter von 5 Jahren habe ich einen Yoga-Kurs besucht. Seit damals ist Yoga etwas das mal mehr, mal weniger Platz in meinem Leben findet. Ich muss nichts dafür tun. Wenn ich es brauche, findet es mich. Fließt durch meinen Körper, meinen Kopf und verändert meine Art mich zu bewegen und zu fühlen.
Yoga ist mehr als ein Sport und sich in alle Himmelsrichtungen zu verbiegen … es ist Einstellung, Gefühl und gelebte Liebe.
Seit meiner Kindheit ist Sport in jeder Form eine Form von Ausgleich für mich. Die Bewegung kombiniert Dynamik, Kraft und gleichzeitig Entspannung und Ruhe. Wenn ich Sport mache, schalte ich ab und nehme mir bewusst Zeit für mich. Es ist diese eine Stunde frühmorgens, die nur mir gehört bevor die Arbeit beginnt. Meistens habe ich dann das Bedürfnis mich auszupowern, aufgestaute Energie loszuwerden und dem sitzenden Alltag entgegenzuwirken. Mein Training ist intensiv. Körpergewicht. Ausdauer. Schnelligkeit. Es ist ein Spiel mit Möglichkeiten und Grenzen. Mein Fitnessstudio – schon fast mein zweites Wohnzimmer. Doch immer dann, wenn ich meine Grenzen ausgelotet habe, finde ich meinen Weg zurück zu YOGA. Die Bewegungen werden wieder bewusster, geschmeidiger, langsamer. Mein Atem ruhiger und der Kopf klar … Ich nehme meine Umgebung wieder bewusster wahr. Bin offen für Neues und komme auf neue Ideen.
Wundersame Dinge passieren. Türen öffnen sich. Möglichkeiten stehen auf einmal da. Nein das ist nicht nur das Yoga. Es ist das Bewusstsein für sich, seine Stärken und Schwächen und für die Umgebung, das mit der Yoga Praxis einhergeht.
Machen. Genießen. Leben.
Immer on the Go. Aber alles im FLOW.
Im Fluss – zwischen Fast & Slow.
Spirituelles Gefasel denkst du dir jetzt? Ein Weg zu mehr Ruhe, Ausgeglichenheit und damit auch Produktivität sage ich.
Schon in meinem Beitrag >>Extremes are easy. Strive for balance. 1o Tipps für mehr Ausgeglichenheit.<< habe ich das Thema mit den Extremen und der Ausgeglichenheit aufgegriffen. Nicht immer ist alles im Fluss. Die Energie tröpfelt manchmal nur so dahin, statt zu fließen. Ereignisse überkommen uns wie ein Wasserfall und die Arbeit gleicht einem Staudamm. Das Glas füllt sich … bald schon randvoll. Es nicht überschwappen zu lassen ist die Kunst.
Okay. Das waren zu vielen Wortspielereien, Aber du verstehst was ich meine 😉
F(ast) + (S)low = Flow
Viele glauben, um Yoga machen zu können müsse man schon im Vorhinein im Reinen mit sich sein. Ruhe spüren. Mindestens so hartnäckig hält sich die Vorstellung man müsse dehnbar und flexibel sein. Auch ich habe lange keine Yogastunden besucht, weil ich das Gefühl hatte nicht in mir zu ruhen, mehr Bewegung und Dynamik zu brauchen um der Statik des Alltags entgegenzuwirken. Doch der Fluss kommt mit der Übung: Abhyasa = fortdauerndes und entschlossenes Üben.
Ein Vinyasa fühlt sich gut an, doch nach dem 7 oder 10 Vinyasa, wenn Atem und Bewegung in Einklang sind, fängt die Energie an zu fließen. Der Atem ein Kreislauf, die Gedanken still. DAS eine Yoga gibt es nicht. Auch nicht dein einen alles umfassenden Stil. Yoga ist so vielfältig wie jeder von uns und genau deshalb auch etwas für jeden von uns. Es passt sich unserem Körper und Bedürfnissen an.
PS: Wenn du gerade mit Yoga beginnst helfen dir sicher meine >>6 YOGA-BEGRIFFE die du kennen solltest<< um diese andersartigen Wörter und ihre Bedeutungen zu verstehen – einen guten Einstieg und Inspiration zu finden.
Warum das nicht immer gleich von vorne geht? Nun in trüben Wässern sieht man schlecht. Auch ich habe lange gebraucht um zu verstehen, dass Yoga zwar auch, aber nicht immer auf Kraft und verrückte Arm-Balancen gehen muss, sondern Entschleudinugng und Stille sein darf. Mit dem Loslassen verlieren wir an Sicherheit, zumindest kurzzeitig, bauen unsere eigenen Wände ab und werden verletzlicher, berührbarer. Auf einmal müssen wir unsere Stärke in den Schwächen erkennen, zugeben und nutzen lernen. Was folgt ist eine ehrlichere, offenere Version von sich selbst.
But no worries! Wir sind Wasser. Auch wenn es sich mal wie Stillstand anfühlt, ist immer etwas in Bewegung.
Warum ich mich immer wieder aufs Wasser beziehe? Nun, es ist mehr als nur eine Wortspielerei.
Das Element Wasser ist ein großartiger Energieträger. Mit einem 70%-igem Wasseranteil in unserem Körper sind auch wir ein einziger Energiefluss unter Strom der von der Umgebung entsprechend beeinflusst wird. All die Geschehnisse rund um uns haben Auswirkungen auf diesen Fluss. Aus dem Gleichgewicht kommt man schnell – wieder zurückfinden ist schwieriger – aber besonders gut gelingt das in der Nähe von Wasser. Egal ob Fluss, See oder Meer.
Wenn wir im Fluss sind, atmen wir Wunder.
Das hat auch der Wörthersee Tourismus erkannt, und etabliert den Wörthersee mit einigen Events als Yoga-Destination. Vergangenen Sommer habe ich dem Thema zwei Projektarbeiten für die Uni gewidmet und das Potential der Spezialisierung einer Destination auf Yoga untersucht. Noch im selben Jahr habe ich bei einem der Retreats fotografiert und den Instagram Kanal von @woerthersee_yoga übernommen. Dieses Jahr stehe ich erneut vor allem hinter der Linse und fotografiere das erste #namasteamsee Yoga Festival.
Für mich ist das besonders schön, weil ich meine persönliche Leidenschaft, meine Arbeit und den Blog verbinden kann. So fließt alles ineinander 😉
*Die Bilder zum Beitrag sind vergangenes Jahr währende der Recherchezeit am Wörthersee entstanden.
Yogi 2 ist tatsächlich nicht meine Schwester sondern Verena Storch, die ich damals bei einem Interview kennengelernt habe!
*Bikini: nachhaltig und fair von Anekdot
Heute schon Wunder geatmet?
Franzi
Du Maschinen 😀
Wunderschöner Text und tolle Bilder! Ich finde es toll wie du Yoga beschreibst und habe richtig mitgefiebert …
würd mich ja mal interessieren was du studiert hast und wo du Arbeitst – werde da überhaupt nicht schlau drauß 😀
Xx franzi
Unpetitsourireslowsdown.wordpress.com
Amina Stella Steiner
Haha. danke liebe Franzi.
Dinglich bin ich aber ganz eine Sanfte 😉
Freut mich dass dir Text und Bilder so gefallen. Es ist immer besonders schön über Themen zu schreiben die man auch selber so stark erlebt!.
Das mit dem Studium und der Arbeit ist eine kompliziertere Geschichte.
In kurz habe ich ein Diplomstudium in International Hospitality management in Salzburg gemacht. Nebenbei meinen ersten Blog gestartet. Nach Abschluss nach Wien gegangen und da die richtigen Leute kennengelernt und herausgefunden dass ich in Nachhaltigkeit, Social Media und Content Creation viel mehr Interesse habe und mich nach einigen Aufträgen die heroingepurzelt sind selbstständig gemacht. Dann den Weg in eine Agentur gefunden.
Nun teils in der Agentur, teils selbstständig und so ganz nebenbei mache ich den Bachelor in Toursmusmanagement fertig. Dauert aber nicht mehr lange.
Die Details erspare ich dir, obwohl die das spannendere wären 0.0
Die ganze Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit, sozialem Unternehmertum und Gesundheit ist aus persönlichem Interesse entstanden. Hat sich mittlerweile aber soweit vertieft, dass ich da gefühlt schon Bücher schreiben könnte ^^
Sehen wir uns beim Green Showroom in Berlin? Dann könnte ich mehr erzählen ^^
Liebst, Amina
Steffi
Habe diesen Artikel verschlungen, wie du das erzählst, habe ich jetzt doch wieder Lust, Yoga zu probieren. Ich weiß leider überhaupt nicht, welches Yoga für „Anfänger“ das richtige ist. Ich möchte halt nicht in meiner ersten Yoga-Stunde neben einer Klangschale sitzen und fremde Menschen anfassen müssen (sorry, aber in der Schublade liegt Yoga seit ner Weile).Grüße!
Amina Stella Steiner
Hi liebe Steffi!
Ach wie schön, dass dich mein Beitrag inspiriert hat!
Grundsätzlich kann ich dir in dem Fall empfehlen nach einem Studio zu suchen, das „Vinyasa Flow“ Yoga anbietet.
Da ist die Klangschalen-Warscheinlichkeit sehr gering. Das ist ein sehr angenehmer aber dynamischer Stil der dir sicher Spaß machen würde.
Die Schublade ist natürlich auch voll mit real-life Beipielen, aber das ist auch gut so, damit zumindest ein bisschen was vom Yoga Urprung behalten wird 😉
Schau auch einfach mal auf die Webseiten der Studios in deiner Nähe. Meistens bekommst du da schon recht gut mit, ob sie eher spirituell oder modern angehaucht sind.
Ich wünsch dir auf jeden Fall, dass du die richtige Klasse findest!
Berichte gerne!
Liebst, Amina